Herzzentrum und UniversitätsKrebszentrum der UMG beteiligen sich am bundesweiten Aktionstag mit dem Motto „Wer kann schon Tabak in Nahrung verwandeln?“

Bundesweit steht der Aktionstag der Deutschen Krebshilfe und des Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V. dieses Jahr unter dem Motto „Wer kann schon Tabak in Nahrung verwandeln?“. Denn wer rauchfrei lebt, senkt nicht nur aktiv sein Krebsrisiko, sondern hat auch mehr Geld für gesunde Lebensmittel und trägt zudem dazu bei, dass weltweit mehr Nahrungsmittel angebaut werden können.

Zahlen & Fakten

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 40.000 Menschen an einer Herz-Kreislauferkrankung, die durch das Rauchen verursacht wurde. Wer raucht, schädigt sein Herz gleich mehrfach: Durch die Giftstoffe im Tabakrauch wird das Blut zähflüssiger und es können Blutgerinnsel entstehen, die die Blutgefäße verstopfen. Außerdem ist im Tabakrauch Kohlenmonoxid enthalten, was den Sauerstoff im Blut verdrängt. So wird das Herz nicht ausreichend versorgt.

Rauchen ist außerdem der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs. Vier von fünf Todesfällen bei Lungenkrebs sind auf das Rauchen zurückzuführen. Dabei kann jeder sein Risiko senken, wenn er das Rauchen aufgibt. Doch das ist für viele Raucher*innen nicht so einfach. Viele haben bereits mehrfache Versuche hinter sich dem Glimmstengel zu entsagen. Wir haben Tipps zum Aufhören zusammengestellt und räumen mit Mythen rund ums Rauchen auf. Denn ein Rauchstopp lohnt sich immer und senkt das Risiko für eine Herz- und eine Krebserkrankung gleichermaßen.

Anzahl der Raucher*innen in Deutschland

85.000

Menschen erkrankten 2018 rauchbedingt an Krebs

26

Prozent der Männer rauchen

18

Prozent der Frauen rauchen

6

Prozent der 12- bis 17-Jährigen rauchen

Wie schaffe ich es mit dem Rauchen aufzuhören?

Prof. Dr. Tobias Raupach und Dr. Maike Johannsen betreuen die Nichtraucherkurse an der UMG.

Das Programm „Nichtrauchen in 6 Wochen“ der UMG bietet professionelle psychologische Unterstützung auf medizinischer Basis und beruht auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das zertifizierte Programm wurde vom Arbeitskreis Raucherentwöhnung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Tübingen entwickelt. Die ärztliche Betreuung des Programms liegt in der Klinik für Kardiologie und Pneumologie des Herzzentrums der UMG. Kursleiterin ist Dr. Maike Johannsen, die ärztliche und wissenschaftliche Leitung der Entwöhnungsambulanz liegen bei Prof. Dr. Tobias Raupach und Dr. Cordula Buck.

Wenn Sie sich für das Programm entscheiden, findet als erstes eine kostenlose Beratung statt, bei der wie Sie über unser Angebot informieren. Anschließend gibt es ein individuelles Vorgespräch bei der wir Ihre persönliche Raucherhistorie besprechen. Das Programm beinhaltet sechs Kurstermine, die im wöchentlichen Abstand stattfinden und jeweils 90-120 Minuten dauern.

Die nächsten Kurse starten am 5. Juni und 15. August. Der Kurs kostet 150 Euro. Im Allgemeinen erstatten die Krankenkassen mindestens 75 Euro. Alle Kurse auf einen Blick und die Anmeldung finden Sie unter go.umg.eu/rauchfrei.

Das passiert im Körper, wenn man mit dem Rauchen aufhört

Wahrheit oder Mythus

Fünf Fakten rund ums Rauchen

Mythos 1: Light-Zigaretten sind nicht so schädlich

Stimmt nicht. „Light"-Zigaretten enthalten zwar weniger Nikotin, oftmals wird die fehlende Nikotindosis aber damit ausgeglichen, dass die Raucher*innen einfach kräftiger an der Zigarette ziehen. Manchmal nehmen sie so sogar höhere Mengen an Nikotin und Teer auf als beim Rauchen von herkömmlichen Zigaretten.

Mythos 2: Rauchen hilft Stress abzubauen

Stimmt nicht. Nikotin hat zwar eine stimmungsaufhellende Wirkung und erzeugt innerhalb weniger Sekunden ein beruhigendes Gefühl, allerdings hält dieses Gefühl nicht lange an, da das Gehirn diese Wirkung nur vortäuscht. Sobald die Nikotinspeicher wieder leer sind, entsteht wieder das Bedürfnis zu rauchen. Die Entspannung ist also nur ein kurzer Zeitraum in dem die Entzugserscheinungen verschwinden.

Mythos 3: E-Zigaretten sind nicht ungesund

Stimmt nicht. Viele Raucher*innen steigen auf E-Zigaretten um, um langfristig aufzuhören. Aktuelle Untersuchungen zeigen allerdings, dass auch E-Zigaretten eine gesundheitsschädigende Wirkung haben, denn auch der Dampf einer E-Zigarette enthält Giftstoffe.

Mythos 4: Wenn ich nicht mehr rauche, nehme ich zu

Muss nicht stimmen. Wenn man mit dem Rauchen aufhört, heißt das nicht, dass man zwangsläufig auch zunimmt. Auch wenn die den Appetit zügelnde Wirkung des Nikotins erst einmal wegfällt und der Körper etwa 200 Kalorien weniger verbraucht, stellt sich der Stoffwechsel auch wieder um. Die Gewichtszunahme resultiert oftmals eher aus der Ersatzbefriedigung durch Süßigkeiten oder andere zuckerhaltige Nahrungsmittel auf die dann anstatt der Zigarette zurückgegriffen wird. Wer stattdessen Obst und Gemüse wählt und sich regelmäßig bewegt, braucht sich keine Sorgen um die Waage zu machen.

Mythos 5: Shisha und Wasserpfeifen sind weniger schädlich als Zigaretten

Stimmt nicht. Eine ganze Shisha zu rauchen entspricht, der Nikotinmenge von zehn Zigaretten. Die dabei eingeatmete Menge an Rauch ist vergleichbar mit 100 Zigaretten, da beim Shisha-Konsum mit einem Zug mehr Rauch eingeatmet wird.

Folgen Sie uns