Internationale Konferenz der Bauchspeicheldrüsenkrebs-Forschungszentren Deutschland 29. Mai - 1. Juni 2022

Vom 29. Mai bis 1. Juni 2022 veranstaltete der SFB 1321 in München die erste jährliche Internationale Konferenz der Pankreaskarzinom-Forschungszentren in Deutschland. Forschergruppen aus der ganzen Welt waren eingeladen, ihre laufenden Forschungsarbeiten und neuesten Erkenntnisse vorzustellen. Vor Beginn der Konferenz waren Nachwuchswissenschaftler eingeladen, ihre Ergebnisse in einem Young Scientist Symposium auszutauschen, das von NachwuchswissenschaftlerInnen des SFB 1321, des GRK 2751, der KFO 325 und der KFO 5002 organisiert wurde. Dies ist ein Bericht über die Konferenz von zwei der Teilnehmerinnen: Tamara Isermann und Laura Urbach aus der KFO 5002.

Am Montagmorgen trafen wir uns mit den anderen Teilnehmern der Konferenz vor Ort am TranslaTUM, wo ein Shuttlebus auf uns wartete, um uns zum Schloss Hohenkammer zu bringen. Um 10 Uhr begann das Young Scientist Symposium, bei dem Laura Urbach eine der Chairs war. Die gesamte Konferenz und das Symposium für Nachwuchswissenschaftler wurden in einer Hybridform abgehalten, wobei die Referenten persönlich anwesend waren und andere Personen aus der ganzen Welt virtuell teilnehmen konnten. Ein großes Dankeschön an den SFB1321 für die Organisation dieser großartigen Veranstaltung, die es uns ermöglichte, ohne Gebühren einen Einblick in die aktuelle Forschung unserer KollegInnen zu bekommen. Das Nachwuchssymposium bestand aus acht Kurzvorträgen aus den vier Bauchspeicheldrüsenkrebszentren in Deutschland: Marburg, München, Halle und Göttingen. Karly Conrads und Tamara Isermann vertraten die Göttinger KFO5002 und stellten ihre eigene Forschung vor. Die Vorträge deckten ein breites Spektrum an Themen rund um den Bauchspeicheldrüsenkrebs ab, von der Grundlagenforschung oder dem Einfluss der Tumor-Immun-Mikroumgebung bis hin zur Krankheitsmodellierung und komplexen bildgebenden Verfahren. Diese Vorträge waren allesamt äußerst aufschlussreich.

Am Nachmittag begann die offizielle Internationale Konferenz der Pankreaskarzinom-Forschungszentren Deutschland mit der ersten Session. Diese Session konzentrierte sich hauptsächlich auf innovative und neue Behandlungsstrategien in der Grundlagenforschung zum Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie auf klinische Studien. Renè Bernards, Daniel Dauch, Christian Reinhardt, Jos Jonkers und Laura Soucek waren die ReferentInnen dieser Sitzung. Martin Eilers vom Biozentrum der Universität Würzburg schloss die erste Sitzung mit seinem Hauptvortrag über das Verständnis der Funktion von MYC und die Möglichkeiten seiner gezielten Bekämpfung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Der zweite Tag der Konferenz (31. Mai) begann um 9 Uhr mit Session 2. Diese Sitzung konzentrierte sich auf Ursprungszellen, Differenzierung und Subtypen von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Verschiedene internationale ReferentInnen nahmen an dieser Sitzung teil, darunter Laura D. Wood aus den Vereinigten Staaten, Francisco Real aus Spanien und Ilse Rooman aus Brüssel. Nach einer kurzen Kaffeepause stellten weitere bekannte ReferentInnen ihre laufenden Arbeiten und neuen Erkenntnisse vor: Axel Behrens und Peter Bailey. Den Abschluss der zweiten Sitzung bildete einer der vier ausgewählten studentischen Kurzvorträge von Helmut Laumen von der Universität Halle, der über CPA-induzierte Entzündungen bei der Karzinogenese von Bauchspeicheldrüsenkrebs sprach. Dies war eine großartige Gelegenheit für die jungen WissenschaftlerInnen, ihre Forschungsergebnisse vor einem internationalen Publikum vorzustellen.

Nach der Mittagspause befasste sich die dritte Session der Konferenz mit der Mikroumgebung des Tumors. Melanie Börries, Marina Pasca di Magliano und Jen Morton präsentierten ihre Erkenntnisse über die Auswirkungen der Tumormikroumgebung, T-Zell-Reaktionen und das Targeting von Immunzellen in Mausmodellen von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Im Anschluss an diese aufschlussreiche Session versammelten sich alle Teilnehmer um 15.30 Uhr im Foyer des Gutshofs, um sich ausgewählte Poster der teilnehmenden Studierenden anzusehen, über ihre Projekte zu sprechen und Kontakte zu knüpfen. Um 17.00 Uhr begann der zweite Teil der dritten Sitzung, die sich wiederum mit der Mikroumgebung von Tumoren befasste. Wir erfuhren mehr darüber, wie die Tumormikroumgebung das Fortschreiten des Bauchspeicheldrüsenkrebses beeinflusst, welche Rolle hepatische Stellatzellen und Kollagen bei der Metastasierung von Bauchspeicheldrüsenkrebs spielen, und in einem weiteren studentischen Kurzvortrag von Veronika Lutz (Marburg) ging es um IL-17-produzierende CD8+ T-Zellen bei der Förderung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Hauptredner dieser Sitzung waren Raghu Kalluri (MD Anderson, TX) und Robert Schwabe (Columbia University Medical Center, NY).

Der letzte Konferenztag (1. Juni) begann um 9 Uhr mit der Sitzung 4, die sich mit der Genomdynamik bei Bauchspeicheldrüsenkrebs befasste. Diese Sitzung wurde von Volker Ellenrieder und Günter Schneider aus Göttingen geleitet und begann mit einem Vortrag von Elisabeth Heßmann, einer der Leiterinnen der KFO5002. Heßmanns Vortrag handelte von ihrem Projekt über ARID1A-Mangel und Entzündungssignale bei der Plastizität der Bauchspeicheldrüse und Krebs. Es folgten zwei interessante Vorträge von Matthias Hebrok und Gioacchino Natoli, die sich mit epigenetischen Regulatoren bzw. koexistierenden Biotypen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs befassten. Den Abschluss der Sitzung bildete ein ausgewählter Kurzvortrag von Laura Urbach, einer Doktorandin im SP2 der KFO5002, über gain-of-function p53-Mutanten bei der Spezifikation von Bauchspeicheldrüsenkrebs-Subtypen.

Nach einer kurzen Kaffeepause ging es um 11.15 Uhr mit der nächsten und letzten Sitzung der Konferenz weiter, in der es um neue therapeutische Konzepte ging. Auch in dieser Sitzung kamen bekannte ReferentInnen zu Wort: Diane Simeone über klinische Studiendesigns, Eric Collisson über Eisenabhängigkeit und Matthias Wirth über die Hemmung von RUNX1 bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Auf diese Vorträge folgte der letzte studentische Kurzvortrag aus München von Chiara Falcomatà.

Nach einigen abschließenden Bemerkungen holten alle ihr Gepäck ab, fuhren von Schloss Hohenkammer zurück nach München und dann wieder nach Hause, sei es in Deutschland oder im Ausland. Diese Konferenz war eine großartige Gelegenheit, sich über den neuesten Stand der internationalen und laufenden Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung zu informieren, mit einer hervorragenden Liste von ReferentInnen Kontakte zu knüpfen und nach einigen harten Jahren während der COVID-19-Pandemie endlich, zumindest teilweise, die Erfahrung einer Konferenz vor Ort zu genießen. Wir freuen uns schon auf das nächste gemeinsame Treffen der Bauchspeicheldrüsenkrebszentren in Deutschland im Jahr 2023.

Es war ein großartiges Erlebnis, unsere Ergebnisse vor einem internationalen Publikum zu präsentieren, das nicht nur persönlich anwesend war, sondern sich auch zum Teil per Videokonferenz dazugeschaltet hatte. Dies ist ein wichtiger Aspekt der wissenschaftlichen Laufbahn, und es ist schön zu sehen, dass die Dinge endlich wieder zu einem relativ normalen Rahmen zurückkehren. Diese zweieinhalb Tage waren großartig, weil sie uns schnell, aber sehr effektiv auf den neuesten Stand der weltweit stattfindenden Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung gebracht haben.

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