So können wir Ihnen helfen

Der Prostatakrebs, die bösartige Erkrankung der Vorsteherdrüse, ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Eine Heilung ist im Frühstadium durch eine Operation oder eine Bestrahlung möglich. Aber auch bei fortgeschrittener Erkrankung sind wirksame Maßnahmen zur Verzögerung der Krankheit, zur Linderung von Beschwerden und zur Verbesserung der Lebensqualität möglich, die den Patienten häufig einen nahezu normalen Alltag ermöglichen. Die medikamentöse Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms erfolgt entweder stationär oder ambulant über die interdisziplinäre Kurzzeitonkologie. Es werden alle möglichen Therapien angeboten, von der hormonablativen Therapie, über die Chemotherapie, bis hin zu neuen medikamentösen Substanzen (ggf. unter Studienbedingungen).

Außerdem ist die PSMA-Diagnostik und -Therapie einschließlich eines intraoperativen PSMA-gesteuerten Monitorings Bestandteil der angebotenen Therapie. PSMA, das Prostata-spezifische Membran-Antigen, ist ein Eiweißkörper, der auf der Zelloberfläche von Prostatakarzinomzellen vermehrt vorhanden ist. Die PSMA-Diagnostik ist eine moderne hochempfindliche Methode, die es ermöglicht, gezielt das Tumorgewebe des Prostatakarzinoms aufzuspüren und auch sehr kleine Tumorherde sichtbar zu machen. Auch gibt es inzwischen mehrere neue Medikamente zur Therapie des Prostatakrebses, die deutlich weniger Nebenwirkungen aufweisen.

Das Prostatakrebszentrum bietet folgende Therapiemöglichkeiten an:

  • DaVinci Prostatektomie (laparoskopisch roboterassistiert) in sog. „Schlüssellochtechnik“, mit Entfernung der regionalen Lymphknoten. Intraoperativer Großflächenschnellschnitt zur Beurteilung der Resektionsgrenzen.
  • PSMA-Diagnostik (PSMA-PET-CT)
  • PSMA-Liganden-Therapie bei metastasierter Erkrankung
  • PSMA-Lymphknotenchirurgie (in der Rezidiv-Situation)
  • In ausgewählten Fällen: Irreversible Elektroporation der Prostata (IRE, „Nanoknife“)
  • Palliative HoLEP (Holmium Laserenukleation der Prostata)
  • Palliative TUR-P (Transurethrale Resektion der Prostata)
  • Offene (retropubische) radikale Prostatektomie über einen Unterbauchschnitt, mit Entfernung der regionalen Lymphknoten (nur noch in Einzelfällen)

Bei Bedarf vermitteln wir unseren stationären Patientinnen und Patienten den Kontakt zum Team der Psychoonkologen oder auch zur Klinikseelsorge. Die speziell ausgebildeten Psychoonkologen sowie die Seelsorger helfen Betroffenen und Angehörigen dabei, die psychische und soziale Belastung zu bewältigen. Für mehr Mobilität und Beweglichkeit sowie für eine umfassende Beckenboden-Gymnastik sorgen die Physiotherapeutinnen und -therapeuten der UMG. Bei allen Fragen rund um Rehabilitationsmaßnahmen, Versicherungsleistungen oder auch zur Beschaffung von Pflegehilfsmitteln steht unseren Patientinnen und Patienten der Sozialdienst zur Verfügung.

Auch nach der Behandlung wird der Verlauf der Therapie jedes Patienten zusammen mit den Strahlentherapeuten, Onkologen sowie den Radiologen im Tumorboard noch einmal besprochen.

Gesetzliche Früherkennung: Tastuntersuchung

Männer ab 45 Jahren können einmal jährlich die Leistungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Anspruch nehmen, Männer mit familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr. Die Untersuchung ist kostenlos. Die Früherkennung umfasst ein Gespräch mit dem Arzt, in dem er eventuelle Beschwerden oder Symptomen erfragt. Außerdem werden die Geschlechtsorgane und die Lymphknoten in der Leiste untersucht und die Prostata vom Enddarm aus abgetastet. Fragen Sie Ihren Urologen oder behandelnden Arzt.

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