25.-25. September 2023: Nationale Krebspräventionswoche

Das UniversitätsKrebszentrum Göttingen beteiligt sich an der Aktionswoche

Rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen sind stark übergewichtig, also adipös. Dabei kommt es durch das starke Übergewicht nicht nur zu Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auch ist durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegt, dass durch Adipositas das Risiko für 13 Krebsarten erhöht ist. Expert*innen schätzen, dass im Jahr 2018 etwa 7 von 100 Krebserkrankungen in Deutschland im Zusammenhang mit Adipositas standen. Zu den Krebsarten, die durch eine Adipositas bedingt sein können, gehören beispielsweise Darmkrebs, Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs.

Starkes Übergewicht bzw. Adipositas beginnt bei einem BMI von 30 kg/m2. Neben der Körperfettmasse, die über den BMI gemessen wird, beeinflusst auch die Fettverteilung das Gesundheitsrisiko. Ein hoher Bauchfettanteil kann das Risiko für einige Krebsarten  erhöhen, denn in diesem Fettgewebe werden vermehrt Stoffwechselprodukte gebildet. Besonders eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen dabei, ein gesundes Gewicht zu erreichen und das Krebsrisiko zu senken. Zu einem gesunden Lebensstil gehören außerdem genügend Schlaf, der Verzicht auf Rauchen, wenig Alkohol und UV-Schutz.

Um sein Gewicht zu reduzieren, kann man sich auch professionelle Unterstützung suchen. An der UMG gibt es hierfür bereits seit 30 Jahren eine feste Anlaufstelle: Gestartet als Ernährungspsychologische Forschungsstelle in 1993 bietet die Interdisziplinäre Adipositas Ambulanz der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der UMG heute spezielle Sprechstunden Erwachsene mit Übergewicht zu behandeln. Dafür erstellen Spezialist*innen verschiedener Fachdisziplinen für jeden Patienten und jede Patientin ein individuelles Therapiekonzept. Die erste Anlaufstelle für übergewichtige Patient*innen ist die Adipositas-Sprechstunde der Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie der UMG. Termine können unter Telefon 0551/3962136 oder per Mail an adipositas(at)med.uni-goettingen.de vereinbart werden.

Patient*innen berichten

Früher Mettbrötchen, jetzt Müsli

An der UMG bietet die Interdisziplinäre Adipositas Ambulanz verschiedene Therapiemöglichkeiten, die Betroffenen dabei helfen, Gewicht zu verlieren und dieses zu halten. Auch Volker Ludwig hat sich an die Expert*innen der Adipositas Ambulanz gewandt und mit ihrer Hilfe 45 Kilo in neun Monaten abgenommen. Durch einen Freund hat der 58-Jährige von der Ambulanz erfahren und sich angemeldet. Volker Ludwig nahm mit einem speziellen Abnehmprogramm 45 Kilo ab. Wie er sein Gewicht reduziert hat und wie es ihm gelungen ist, motiviert zu bleiben, berichtet er im Artikel.

„Ich habe mich halbiert“

Susanne Ott hatte nicht nur mit starken Übergewicht zu kämpfen, hinzu kamen auch Bluthochdruck, Wassereinlagerungen und Kurzatmigkeit. Selbst das Bücken fiel schwer. In der Ambulanz wurde sie von dem interdisziplinären Team zu den verschiedenen Möglichkeiten zur Gewichtsreduktion beraten. Letztendlich wurde dem Wunsch von Susanne Ott nach einer Magenverkleinerung entsprochen. Hierfür ist die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG spezialisiert: Sie ist zertifiziertes Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Nationale Krebspräventionswoche

Jahr für Jahr erkranken etwa 510.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs – Tendenz steigend. Experten schätzen, dass rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden könnten. Mit Erkenntnissen einer verbesserten Präventionsforschung ließe sich dieser Anteil nach Meinung von Expert*innen noch weiter steigern. 

Die Nationale Krebspräventionswoche ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die drei Krebs-Organisationen machen damit auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Die Vision: Krebs soll gar nicht erst entstehen.

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