„Leuchttürme der Medizin“: Wissenschaftsminister Thümler eröffnet Workshop von UMG und MHH für gemeinsames „Molekulares Tumorboard“.
(umg) Kooperation zum Wohle der Patientinnen und Patienten: Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) haben am Donnerstag, 14. März 2019, einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem „Onkologischen Spitzenzentrum“ der Deutschen Krebshilfe getan. Am Vorabend des gemeinsamen Workshops beider medizinischer Hochschuleinrichtungen zusammen mit der AOK Niedersachsen für die Etablierung eines überregionalen Molekularen Tumorboards im Comprehensive Cancer Center (CCC)- Niedersachsen fand die feierliche Auftaktveranstaltung in Gegenwart des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, statt.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2019 wollen sich die UMG und die MHH gemeinsam um die Auszeichnung als Onkologisches Spitzenzentrum der Deutschen Krebshilfe bewerben. Im Dezember 2019 soll der gemeinsame Antrag eingereicht werden. Diese Auszeichnung wird nur an einige wenige Zentren in Deutschland vergeben. Mit einer erfolgreichen Bewerbung soll die Versorgung von Krebspatienten auf allerhöchstem Niveau, einschließlich der klinischen Forschung und neuer Therapieansätze, einen festen Platz in der Mitte Niedersachsens erhalten. Das Land Niedersachsen unterstützt diese Initiative ausdrücklich. Das hat der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, bei der Auftaktveranstaltung am Donnerstag nochmals unterstrichen.
Das Wissenschaftsministerium hat für die Antragstellung eines gemeinsam von UMG und MHH zu gründenden Onkologischen Spitzenzentrums der Deutschen Krebsgesellschaft eine Anschubfinanzierung für den Aufbau der Infrastruktur bereitgestellt. Sie beträgt eine Million Euro für beide Standorte für die Beantragungsphase und weitere jeweils eine Million Euro für vier Jahre, wenn der Antrag von der Deutschen Krebshilfe genehmigt worden ist.
ONKOLOGISCHES SPITZENZENTRUM HAT GROSSE BEDEUTUNG
„Die Einrichtung eines gemeinsamen überregionalen Tumorboards von UMG und MHH ist ein Meilenstein für den Aufbau eines Comprehensive Cancer Centers (CCC)- Niedersachsen“, sagte Professor Dr. Wolfgang Brück, stellvertretender Vorstand Forschung und Lehre der UMG, bei der Begrüßung. „Das onkologische Krebszentrum von MHH und UMG ist für Niedersachsen von großer Bedeutung. Bisher gibt es im Zentrumin der Mitte Deutschlands trotz hoher Patientenzahlen kein solches Onkologisches Spitzenzentrum. Unsere Ziele in der Nationalen Dekade gegen Krebs: Wir wollen Versorgung und Forschung besser vernetzen, neue Krebstherapien schneller in die Patientenversorgung bringen, eine gezielte Krebsfrüherkennung möglich machen, eine individualisierte Krebstherapie entwickeln und die Lebensqualität nach einer erfolgreichen Krebstherapie verbessern.“
EIN GUTER DIENST FÜR DIE MENSCHEN IN NIEDERSACHSEN
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler dankte in seinem Grußwort beiden niedersächsischen hochschulmedizinischen Einrichtungen: „UMG und MHH sind Leuchttürme der Medizin in Niedersachsen und Deutschland. Es freut mich, dass beide Einrichtungen mit dem CCC- Niedersachsen zusätzlich etwas Besonderes on Top zum Wohle der Patientinnen und Patienten in Niedersachsen aufbauen. Sie erweisen damit den Menschen in diesem Land einen guten Dienst“, so Thümler.
VERSORGUNGSLÜCKE IM ZENTRUM DEUTSCHLANDS SCHLIESSEN
Prof. Dr. Michael Manns, Präsident der MHH, sagte: „Göttingen und Hannover sind für ein solches Vorhaben natürliche Partner und keine Beutegemeinschaft. Es gibt keine Überlappungen in den Kompetenzen beiderBeide Hochschulmedizinstandorte ergänzen sich ideal. Mit der Errichtung eines Molekularen Tumorboards werden Tumore künftig vollkommen vollständig sequenziert werden. Damit wird eine individuell ange-legte Tumortherapie für den einzelnen Patienten möglich sein. Jetzt liegt es an UMG und MHH, den Antrag so vorzubereiten, dass es keine Ablehnung geben kann.“
Der Direktor des UniversitätsKrebszentrums Göttingen, Prof. Dr. Volker Ellenrieder, sagte: „Wir haben die Vision für eine flächendeckende Versorgung, die Entwick-lung neuer gemeinsamer Konzepte und die Strategie für Synergien in Forschung und Krankenversorgung. Damit schaffen wir einen Mehrwert und eine erstklassige Versorgung für die Patientinnen und Patienten in Niedersachsen.“
UMG und MHH haben bis zum Dezember 2019 Zeit, um an ihrer gemeinsamen Strategie zu feilen und den Antrag zu formulieren. Zu diesem Zweck wird ein gemeinsames Lenkungsgremium eingesetzt. Eine paritätisch besetzte Arbeits-gruppe mit Experten beider hochschulmedizinischer Einrichtungen arbeitet bereits.
Bei dem Workshop am Freitag diskutieren Experten aus ganz Deutschland, wie zukünftig neuartige molekulare Untersuchungen bei Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen standortübergreifend und flächendeckend durchgeführt werden können. Im Vordergrund stehen dabei Patienten, bei denen übliche Therapiemethoden nicht gegriffen haben. Mit der geplanten neuen standortübergreifenden Struktur, die allen Patienten und Ärzten in Niedersachsen zugänglich sein soll, eröffnen sich für die medizinische Versorgung von Krebspatienten ganz neue Möglichkeiten.
BILDUNTERSCHRIFT: Auftaktveranstaltung zum CCC-Niedersachsen (v.l.) : Dr. Sebastian Freytag (Vorstand UMG), Prof. Wolfgang Brück (Dekan für Struktur und Entwicklung), Wissenschaftsminister Björn Thümler, Dr. Martin Siess (Vorstand UMG), Prof. Michael Manns (Präsident MHH), Prof. Volker Ellenrieder (Direktor UniversitätsKrebszentrum UMG). Foto: umg/mischke
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