Öffentliche Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Dr. Clemens F. Hess, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie
(umg) „….et respice finem. Nachhaltige Erkenntnisse in der Radio-onko-logie“ lautet das Thema der Abschiedsvorlesung von Universitätsprofessor Dr. rer. nat. Dr. med. Dipl. math. Clemens F. Hess. Der langjährige Inhaber der Universitätsprofessur für Strahlentherapie und Radioonkologie und Direktor der gleichnamigen Klinik an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) geht Ende März 2020 in den Ruhestand. Prof. Dr. Dr. Clemens Hess hat die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie an der UMG seit Juni 1994 fast 26 Jahre lang geleitet und geprägt. Für die Medizinische Fakultät begrüßt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Dekan und Sprecher des UMG-Vorstands, zur Abschiedsvorlesung. Ein Grußwort spricht Prof. Dr. Michael Bamberg, leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Tübingen. Die Veranstaltung findet statt am Freitag, 6. März 2020, um 14:00 Uhr im Hörsaal 542 des Universitätsklinikums Göttingen.
In seiner Abschiedsvorlesung spricht Prof. Hess über die dynamische Entwicklung seines Fachs und über ihre Bedeutung für die Behandlung bösartiger Tumore.
Öffentliche Abschiedsvorlesung
„… et respice finem. Nachhaltige Erkenntnisse in der Radio-onko-logie“
Prof. Dr. Dr. Clemens F. Hess, Direktor Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsmedizin Göttingen
Freitag, 6. März 2020, 14:00 Uhr
Hörsaal 542, Universitätsklinikum
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen
Medienvertreter*innen sind herzlich willkommen.
Prof. Dr. Dr. Clemens F. Hess wurde 1951 in Koblenz geboren. Er studierte von 1975 bis 1981 Humanmedizin an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, nachdem er dort ein Studium der Mathematik mit der Diplomprüfung abgeschlossen hatte. 1979 wurde er in diesem Fach zum Dr. rer. nat., 1982 am Institut für Physiologie zum Dr. med. promoviert. Die ärztliche Tätigkeit begann er 1981 am Universitätsspital Zürich im Fach Nuklearmedizin. Nach zweijähriger internistischer Weiterbildung wechselte er 1984 an die Universitätsklinik in Tübingen. Dort absolvierte er zunächst eine Weiterbildung zum Arzt für Diagnostische Radiologie, ab 1987 zum Arzt für Strahlentherapie. Die Facharztanerkennungen erfolgten 1989 bzw. 1990. 1991 wurde Clemens Hess habilitiert und erhielt die Lehrbefähigung für das Fach Strahlentherapie. Bis zu seiner Berufung nach Göttingen war er in der Abteilung Strahlentherapie der Radiologischen Klinik der Universität Tübingen bis 1992 als Oberarzt und danach als leitender Oberarzt tätig. 1994 erhielt er den Ruf nach Göttingen auf die Universitätsprofessur für Strahlentherapie und Radioonkologie und übernahm die Leitung der Klinik.
Wissenschaftlich hat sich Prof. Dr. Dr. Hess ab 1977 zunächst befasst mit Themen der mathematischen und medizinischen Statistik und Informatik, ab 1984 mit der rasch fortschreitenden digitalen Bildgebung – insbesondere im Ultraschall und in der Magnetresonanztomographie. Dabei nutzte seine Arbeitsgruppe die neuen Möglichkeiten, die die in Göttingen 1985 entwickelten schnellen „FLASH“ Sequenzen boten. Ab 1988 wurden diese Erkenntnisse sowie die dynamische Entwicklung Computer-gestützter Strahlführung in der Strahlentherapie mit neuen Zielvolumenkonzepten umgesetzt. Zunächst in Tübingen, ab 1994 in Göttingen, wurden unter strikter Anwendung mathematischer, physikalischer und strahlenbiologischer Erkenntnisse hoch präzise bildgestützte und intensitätsmodulierte Verfahren entwickelt. Diese führten zu einer besseren Wirksamkeit und insbesondere zu einer viel besseren Verträglichkeit. Sie wurden konsequent integriert in Evidenz-basierte Gesamtkonzepte mit operativen und medikamentösen Behandlungen. Fast 200 Publikationen sind aus seinen wissenschaftlichen Aktivitäten insgesamt hervorgegangen.
In der Ausbildung von Studierenden und technischem Personal sowie in der ärztlichen Weiterbildung war es Prof. Dr. Dr. Hess wichtig, patientennahe Innovationen einzubringen. Seine Schüler*innen förderte er, so auch durch eine schon 1996 etablierte klinikinterne Familienförderung. Vier von fünf seiner Habilitanden erhielten einen Ruf auf einen externen Lehrstuhl und alle drei Habilitandinnen eine Professur. In der Weiterbildung der Fachärzte entwickelte sich die Klinik zu der führenden Einrichtung in Niedersachsen. Dabei stand neben einer fundierten wissenschaftlichen Basis eine patientenorientierte Haltung stets im Vordergrund. Dasselbe galt für die Behandlung der insgesamt etwa 30.000 Patienten, an der Prof. Hess fast immer persönlich beteiligt war.
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