Promotionsstipendium für UMG-Doktorandin zur Erforschung der finanziellen Belastung junger Erwachsener mit Krebs

Alina Gust, Medizinstudentin an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Doktorandin an der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, erhält ein Promotionsstipendium der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. Mit ihrer Forschung möchte die 23-jährige Studentin aufzeigen, welche finanziellen und sozialen Folgen eine Krebserkrankung für junge Menschen zwischen 18 und 39 Jahren hat. Die Förderung umfasst eine Summe von rund 10.000 Euro und wird für ein Jahr vergeben.
In ihrem Promotionsprojekt „FINCARE-Young – FINancial toxicity And CAncer REcovery in Young adults“ untersucht Alina Gust systematisch die sogenannte finanzielle Toxizität, also die wirtschaftlichen Belastungen, die mit einer Krebserkrankung und ihrer Therapie einhergehen können. Ziel ist es, Faktoren zu identifizieren, die das Risiko für finanzielle Belastungen erhöhen, und Wege aufzuzeigen, wie Betroffene besser unterstützt werden können. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC) der UMG sowie dem Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) durchgeführt. Das Stipendium wird offiziell im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie am 25. Oktober 2025 in Köln verliehen.
„Junge Erwachsene mit Krebs stehen oft mitten im Leben und befinden sich gerade in Ausbildung, Studium oder Berufseinstieg. Wenn dann eine Krebsdiagnose alles auf den Kopf stellt, fehlen häufig finanzielle Sicherheiten und es gibt keine Rücklagen für Erwerbsausfall, Kosten im Rahmen der Therapie oder für Fahrtkosten“, sagt Alina Gust. „Vor allem von jungen Erwachsenen mit Krebs fehlen die Daten über die zusätzlichen Ausgaben oder sie sind weit unterrepräsentiert in der öffentlichen Diskussion. Ich möchte dazu beitragen, dass diese Belastungen sichtbar werden und langfristig in der Versorgungs- und Sozialpolitik mehr Beachtung finden.“
Die Motivation von Alina Gust ist in persönlichen Erfahrungen gegründet: Bereits in ihrer Kindheit wurde sie im Freundes- und Familienkreis mit den Folgen einer Krebserkrankung konfrontiert. Heute engagiert sie sich neben ihrem Medizinstudium als studentische Hilfskraft in der Patient*innenversorgung an der UMG und verbindet wissenschaftliche Neugier mit spürbarer Empathie für die Betroffenen. Mit der Förderung durch die Stiftung ab Oktober 2025 kann die Studentin ihre Forschung in Göttingen vollumfänglich fortsetzen.
„Frau Gust vereint wissenschaftliche Präzision mit großem Verantwortungsgefühl und Empathie. Ihr Projekt greift ein bislang wenig beachtetes, aber gesellschaftlich hoch relevantes Thema auf. Wir freuen uns sehr, dass sie dieses Vorhaben mit Unterstützung der Stiftung realisieren kann“, so Prof. Dr. Rami El Shafie, Stellvertreter des Direktors der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der UMG. Prof. El Shafie betreut zusammen mit Prof. Dr. Friederike Braulke, Geschäftsführerin des UniversitätsKrebszentrums Göttingen, und Dr. Lisa-Antonie von Diest, Fachärztin in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der UMG, die Promotionsarbeit von Alina Gust.
Promotionsstipendium der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
Das Promotionsstipendium der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs wird jährlich für herausragende Forschungsprojekte von Nachwuchswissenschaftler*innen vergeben, die das Leben und die Versorgung junger Krebspatient*innen im Alter von 18 bis 39 Jahren verbessern sollen.
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