| Presseinformation Nr. 069 / 2022

Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der UMG erfolgreich zertifiziert

Deutsche Krebsgesellschaft bescheinigt Zentrum herausragende Versorgungsqualität bei genetisch bedingtem Brust- und Eierstockkrebs

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Prof. Dr. Julia Gallwas, Direktorin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Sprecherin der FBREK-Zentrums. Foto: umg/fskimmel

(umg) Treten Brustkrebs oder Eierstockkrebs innerhalb der Familie gehäuft oder in jungen Jahren auf, kann dies auf genetische Ursachen zurückzuführen sein. Am Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) finden Menschen mit einem hohen Erkrankungsrisiko ein umfassendes spezifisches und interdisziplinäres Beratungs- und Betreuungsangebot. Für die herausragende Versorgung von Hochrisikofamilien wurde das Zentrum jetzt vom unabhängigen Zertifizierungsinstitut OnkoZert der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ausgezeichnet. Im FBREK-Zentrum arbeiten die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, das Institut für Humangenetik, das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie das Institut für Pathologie der UMG als Hauptabteilungen eng zusammen. Zudem kooperiert das Zentrum mit weiteren Kliniken, Instituten und Abteilungen der UMG sowie mit externen Partner*innen.

Das FBREK-Zentrum der UMG ist eines von aktuell 16 zertifizierten FBREK-Zentren und von 23 Konsortialzentren im Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Dieser deutschlandweite Verbund von universitären Zentren hat sich zum Ziel gesetzt, Betroffenen und Ratsuchenden bundesweit eine optimale, leitliniengerechte Betreuung zu ermöglichen und neueste Forschungsergebnisse in die klinische Versorgung umzusetzen. Das FBREK-Zentrum der UMG ist bereits das 19. durch die DKG zertifizierte Organkrebszentrum des Onkologischen Zentrums am UniversitätsKrebszentrum Göttingen.

„Wir freuen uns sehr, dass der Ausbau und die Neustrukturierung des FBREK-Zentrums innerhalb von nur zwei Jahren zur erfolgreichen Zertifizierung geführt haben. Innerhalb des Zentrums ist uns die optimal aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit der Fachabteilungen mit unseren Kooperationspartner*innen bei der Diagnostik, Therapie und Nachsorge besonders wichtig. Das Zertifikat bescheinigt uns diese validierten Prozesse“, sagt Prof. Dr. Julia Gallwas, Direktorin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der UMG und Sprecherin des FBREK-Zentrums.

Bescheinigte Qualität
Das Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) wird für drei Jahre verliehen und setzt unter anderem eine qualitativ hochwertige bildgebende Diagnostik voraus. „In der Bildgebung und bei bildgestützten Gewebeentnahmen hat die UMG eine hohe Kompetenz für das Erkennen von spezifischen Veränderungen bei Patient*innen in der erhöhten Risikosituation“, sagt Prof. Dr. Joachim Lotz, Leiter des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der UMG. Besonderen Wert legt die Deutsche Krebsgesellschaft darauf, dass ein FBREK-Zentrum über ein akkreditiertes humangenetisches Labor mit molekulargenetischer und bioanalytischer Expertise in der humangenetischen Diagnostik für Betroffene beziehungsweise Familien mit erhöhtem familiärem Brust- und Eierstockkrebsrisiko verfügt. Ebenso müssen Patient*innen in einem Gendiagnostikboard vorgestellt werden können. Darüber hinaus muss ein FBREK-Zentrum zur Erstzertifizierung eine Zertifizierung gemäß den Vorgaben der DIN ISO 9001:2015-Norm vorweisen. In jährlichen Überwachungsaudits wird von einem Expert*innengremium überprüft, ob das Zentrum die fachlichen Anforderungen noch erfüllt und sich das Zentrum weiterentwickelt.

„Die Ratsuchenden und Betroffenen im FBREK-Zentrum der UMG profitieren von einem breiten Leistungsspektrum, von der humangenetischen Beratung über die molekulare Diagnostik bis zur Früherkennung und Nachsorge. Die Diagnostik erfolgt in unserem akkreditierten molekulargenetischen Labor auf höchstem technischen Niveau und nach den neuesten wissenschaftlichen Standards, in die wir aktuelle Forschungsergebnisse kontinuierlich einfließen lassen“, sagt Prof. Dr. Bernd Wollnik, Direktor des Instituts für Humangenetik der UMG. Das Zentrum bietet eine humangenetische und eine gynäkologische Spezialsprechstunde an. Hier werden Betroffene und Ratsuchende auf Grundlage des Gendiagnostikgesetzes beraten. Im Erstgespräch wird anhand der Familienanamnese das persönliche Risiko ermittelt. Die Patient*innen erhalten Informationen zur genetischen Testung, zu den Erkrankungsrisiken bei Nachweis einer möglicherweise krankheitsauslösenden Genmutation und über präventive Maßnahmen. Zudem wird ermittelt, ob die Teilnahme am Intensivierten Früherkennungs- und Nachsorgeprogramm (IFNP) infrage kommt. Auch die Beratung zu etwaigen prophylaktischen Operationen erfolgt hier. Grundsätzlich orientiert sich das Vorgehen immer an den individuellen Entscheidungen der Betroffenen und Ratsuchenden. Auf Wunsch besteht zusätzlich die Möglichkeit, psychoonkologische Unterstützung und den Austausch mit Selbsthilfegruppen in Anspruch zu nehmen. Das FBREK-Zentrum arbeitet hier insbesondere mit der Patientenorganisation BRCA-Netzwerk zusammen, das Hilfe bei familiären Krebserkrankungen bietet. Über diese Selbsthilfeorganisation findet einmal monatlich ein Gesprächskreis für Betroffene statt.

Weitere Informationen unter: https://gccc.umg.eu/zentrum-fuer-familiaeren-brust-und-eierstockkrebs/.

Weitere Informationen:
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
UniversitätsKrebszentrum Göttingen (G-CCC)
Leitung Onkologisches Zentrum
Priv.-Doz. Dr. Friederike Braulke
Telefon: 0551 / 39-68020
ccc@med.uni-goettingen.de, friederike.braulke@med.uni-goettingen.de
gccc.umg.eu

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